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Bei Lars fing es mit ständigen Kopfschmerzen an.Kein Arzt war irgendwie in der Lage festzustellen was er genau hatte.Immer hieß es,es sei Migräne.Er wurde auch zunehmend immer aggressiever.Da aber die Kopfschmerzen einfach nicht richtig weggingen und an manchen Tagen wirklich unerträglich waren,wurde er in ein Krankenhaus überwiesen.Dort wurden verschiedene Untersuchungen gemacht. Ultraschall,CT,Röntgen etc.

Im Kopf wurde etwas gefunden und daraufhin wurde sofort eine Gewebeprobe entnommen.Es war im Januar 2010 als er die Diagnose bakam:

Er hatte einen Glioblatom.Das ist die aggressievste Tumorform die es gibt.Nach 5 Jahren leben nur noch 3% der Erkrankten.

Seit dem Tag kämpfte er um sein Leben.Die erste Operation war gut verlaufen.Der Tumor wurde dabei komplett entfernt.Dann kam er nach Gießen in die Uni-Klinik.Dort bekam er seine Chemo- und Strahlentherapie.Das war im März 2010.

 

Im Juni 2010 war der zweite Chemo-Block (von Zwölf).

Ihm ging es nicht gut.Er merkte die ersten Nebenwirkungen.Ihm war übel und er war den ganzen Tag über total müde.Es wurden auch wieder neue MRT-Bilder gemacht und es sah schlecht aus.Der Tumor war wieder aktiv und streute entlang der Hirnhäute.

 

Im August 2010 war er mit seiner Mutter zu Besuch bei uns.Beide waren mit dem Fahrrad unterwegs und es war das erste Mal das ich ihn während der Chemo-Therapie gesehen habe.Durch das Cortison und die starken Medikamente ist er sehr dick geworden.Es war allerdings kein Fett, sondern Wassereinlagerungen.Seine Haare hatte er auch noch.Nur an den Stellen wo er operiert wurde waren keine.Während seinem ganzen Aufenthalt musste ich meine Tränen zurückhalten.Ich konnte & wollte einfach nicht wahrhaben dass das hier mein bester Freund ist.Lange waren sie auch nicht bei uns, weil er einfach nicht mehr konnte.Als er dann weg war bin ich in mein Zimmer gegangen und habe stundenlang geweint.

Leider konnte ich ihn auch nicht oft besuchen, da Gießen ganz schön weit weg von uns ist.

 

Im September 2010 wurde es dann immer schlimmer.Er konnte kaum noch laufen und bekam mehrmals am Tag Krampfanfälle.Wobei er auch einmal mit dem Kopf auf den Boden schlug und im Krankenhaus genäht werden musste.Er bekam einen Rollstuhl und ein Pflegebett.Trotz alle dem, wurde er noch oft von seiner Oma im Rollstuhl durch die Stadt geschoben.Das tat ihm gut wie er mir öfters berichtete.Ich habe oft mit ihm telefoniert & da habe ich ihn immer sehr vermisst.Aber wir haben noch viel zusammen gelacht.Auch wenn wir so weit voneinander getrennt waren,war es trotzdem sehr lustig.

 

Oktober 2010:

Lars ging es von Tag zu Tag schlechter.Er bekam am 11.10.2010 den Befund der neuen MRT-Bilder.Und es sah überhaupt nicht gut aus.Die Ärzte sagten ihm das es keine Hoffnung mehr gibt.Er hat wirklich alles getan was nur ging.Er war so tapfer & hat uns alle immerwieder mit seinem Lachen angesteckt.Wie schlimm muss es nur für ihn gewesen sein zu wissen das er sterben muss?

Ich wollte ihn anrufen aber habe es immer vor mir hergeschoben.

 

Am 16.11.2010 habe ich abends bei seiner Oma angerufen und nach Lars gefragt.Sie sagt mir Lars könnte jetzt gerade nicht Reden.Was ich zu dem Zeitpunkt allerdings nicht wusste war,das er schon seit ca. 3 Wochen komplett blind & auch gelähmt war. Der Tumor hatte seine Nerven angegriffen und er konnte sich nur noch per Händedruck verständigen.Er bekam 7 Mal am Tag Morphium weil er so starke Schmerzen hatte.

 

5 Stunden nach meinem Anruf ist er ganz friedlich eingeschlafen.Viele Leute sagen,das ihm mein Anruf vielleicht noch gefehlt hat damit er entgültig gehen konnte.

Ich hoffe das er in seinen letzten Wochen nicht zu viel gelitten hat.

Er fehlt uns sehr & ist viel zu früh gegangen.Er wurde nur 14 Jahre alt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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